Was ist der Öko

Der Öko ist eine zweite Währung, komplementär zum Euro, die den gesamten ökologischen Verbrauch des Landes repräsentiert. Der Öko soll den € nicht erstzen, sondern ihn ergänzen. Dadurch erhält jede Ware einen zweiten Preis. Der €-Preis repräsentiert wie bisher die Wertschöpfungskette mit Kapitaleinsatzkosten, Rohstoffkosten, Arbeitskosten, Handelsspanne. Der Ökopreis bildet den stofflichen Verbrauch exakt ab und kann hierbei erheblich vom €-Preis abweichen. Dadurch erhält jede Ware einen neuen Durchschnittspreis (€ + Öko / 2), der dem Verbraucher wie bisher auch bei der Kaufentscheidung als Richtschnur hilft.

Wie wird der ökologische Verbrauch des Landes ermittelt?

Grundsätzlich besteht die ökologische Sphäre aus drei Teilen:

1. Das Land, der Boden mit allem was darauf wächst oder ihn versiegelt, aus seiner Tiefe geschürft wird oder in ihm vergraben wird.

2. Das Wasser, die Flüsse, Seen und Küsten inklusive Grundwasser. Jede Entnahme und jede Verschmutzung.

3. Die Luft, die wir mit unseren Abgasen verschmutzen und mit Klimagasen aufheizen.

All diese Verbräuche und Einträge lassen sich quantifizieren, solange man nur die gewerblichen Verbräuche betrachtet und nur den Primärverbrauch berücksichtigt. So ermittelt man leicht aus den Daten der Zollämter und Einfuhrgenehmigungen die Mengen von eingeführten Rohstoffen und Halbprodukten (Einfuhren von Fertigprodukten werden auf Basis von Vergleichswerten gemittelt/geschätzt – näheres bei Aussenhandel). Der Verbrauch von Wasser und die Eintragung von Abwasser werden schon jetzt überwacht und protokolliert. Gleiches gilt für die Verschmutzung der Luft und des Bodens.

Es ist auch nicht notwendig all zu kleinteilig zu betrachte, sondern einen Gesamtverbrauch von z.B. Erdöl, Kohle oder Zement zu ermitteln. Es geht also nur um eine Quantifizierung ohne besondere Berücksichtigung lokaler Umstände.

Wenn diese Datensammlung vollbracht ist, beginnt der politische Prozess der Gewichtung.

Als erstes wird eine generelle Gewichtung der drei Ökosphären gegeneinander benötigt.

Beispiel: 40% Boden, 20% Wasser, 40% Luft.

Dann werden die Bereiche innerhalb ausdifferenziert.

Beispiel Luft: 50% CO2, 10% Stickoxide, 10% Feinstaub, 20% Methan, 10% andere Luftverschmutzungen.

Wenn man dann einen Öko-Wert für eine tonne CO2 berechnen will reicht eine simple Berechnung:

40% Luftanteil / 50% CO2 = 20% vom gesamten Verbrauch.

Bei ~850 Mio t CO2 (2008) sind das also 20% / 850.000.000 = 0,000.000.0235 % pro tonne CO2

Dem gegenüber steht das BIP, die Kennziffer, die die gesamte Wertschöpfung des Landes abbildet.

Das BIP betrug 2008 2492 Mrd€.

0,000.000.0235% von 2.492.000.000.000€ = 2931€ pro t CO2

Jeder Primäremittent von CO2 (Kraftwerke, Industrie, Schiffahrt, Landwirtschaft) schuldet also der Ökobank 2931Öko je t CO2 das in die Umwelt eingebracht wurde.

Das klingt erstmal viel verglichen mit den Preisen für Ökozertifikate (25€ je t CO2). Aber die Zertifikate haben eben den Nachteil, dass ihr Preis nicht den realen Umweltverbrauch abbilden, sondern nur einen Anreiz zum Weniger schaffen sollen, der aber die Wertschöpfung nicht behindern darf. Deshalb ist er so niedrig und wirkungslos.

Wie aber geht es nun weiter mit dem Öko, wie bekommt der Kraftwerkbesitzer die Millionen Ökos, die er für seine Emissionen abführen muß?

Sehr einfach. Er schreibt ihn auf die Kundenrechnung.

Steinkohlekraftwerke haben einen durchschnittlichen Wirkungsgrad von 949g CO2 je KWh Strom.

Das ergibt einen Ökopreis von 2931 Öko / 1000 Kg * 0,949 = 2,78 Öko je KWh Steinkohlestrom.

Diesen Preis muß der Verbraucher aus seinem Ökologischen Grundeinkommen bezahlen.

Hier ist klar zu sehen, dass ökologischere Stromerzeugungsverfahren wie z.B. Windkraftanlagen (24g CO2) einen unschlagbaren Preisvorteil haben: 2931 Öko / 1000 Kg * 0,024 = 0,07 Öko , 7 Ökocent, weniger als ein Drittel des heutigen Strompreises. Welchen Strom der Verbraucher da wählt ist wohl unbezweifelbar.

Wie gesagt, ist die Gewichtung politische Verhandlungssache. So kann aber gezielt Umweltverbrauch über den Ökopreis gesteuert werden ohne Verbote auszusprechen oder unfair erscheinende Handelsbeschränkungen zu erlassen.

Jetzt wo wir wissen, wie der Öko auf der Erzeugerseite berechnet wird, wie kommt der Verbraucher an seine Ökos?

Ganz einfach. Er bekommt seine Ökos geschenkt, jeden Monat aufs Neue.


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